Erläuterung Astrofotografie

Astrofotografie

Die Astrofotografie beschäftigt sich mit der fotografischen Erfassung von astronomischen Objekten. Früher wurde Astrofotografien noch mit Filmen erstellt. Heute erfolgt die Astrofotografie überwiegend digital, was auch die Bearbeitung von Bildern am Computer erleichtert. Die Astrofotografie umfasst daher auch die zugehörigen Bearbeitungsprogrammen und Techniken. Des Weiteren ist die Astrofotografie eine spezielle Art der Fotografie im Rahmen der Astronomie, welche nach ihren Beobachtungsgegenständen unterschieden wird. Nachfolgend eine Gesamtdarstellung zur Astrofotografie.

Sonnenfotografie

ACHTUNG: Niemals ungeschützt und ohne geeignete Filter in die Sonne schauen. Es besteht die Gefahr von schweren Augenverletzungen bis zur Erblindung. Ohne geeignete Filter kann auch die Kamera zerstört werden. Niemals billige Filter verwenden, welche oft einem günstigen Teleskop beiliegen. Diese können bei ihrer Verwendung platzen. Im Zweifel immer von kompetenter Stelle Informationen einholen, bevor eine Sonnenbeobachtung durchgeführt wird!

Bei  der Sonnenfotografie wird zwischen der Fotografie im sichtbaren Licht, womit z.B. Sonnenflecken abgebildet werden, und der Fotografie mit Filtern unterschieden, bei der die Sonne in bestimmten Spektralbereichen beobachtet wird. Bestimmte Einzelheiten lassen sich bei der Beobachtung in bestimmten Spektralbereichen besser darstellen. Aufgrund der notwendigen Filter ist dies eine sehr teure Art der Fotografie. Bei der H-Alpha-Fotografie wird im Spektralbereich der entsprechenden Wasserstofflinien fotografiert.  Des Weiteren gibt es noch die Calziumfotografie. Im Rahmen der Sonnenfotografie können viele Dinge beobachtet werden. Um die richtigen Beobachtungs- und Bilderergebnisse zu erhalten, muss mit Hilfe von Filtern das Sonnenlicht gedämpft werden, indem die energiereichen Lichtwellen herausgefiltert werden. Des Weiteren müssen verschiedenen Lichtlinien herausgefiltert werden, um dann die nicht sichtbaren Lichtwellen abzulichten. Im Fallen der Sonnenfotografie wird ebenfalls wie bei der Planeten- und Mondfotografie vorgegangen. Es wird zunächst ein Film erstellt, aus dem dann das Sonnenbild herausgearbeitet wird. Nach folgendem Schema wird vorgegangen:

  • Teleskop mit Kamera auf die Sonne ausrichten.
  • Die Sonnen filmen.
  • Den aufgenommenen Film mit einem Programm in einzelne Bilder zerlegen und aus der Gesamtsumme die besten Bilder mit einem Programm aufaddieren.
  • Das Summenbild dann nachbearbeiten und schärfen.

Planetenfotografie und Mondfotografie

Bei der Planeten- und Mondfotografie geht es eigentlich nicht um Fotografie im engeren Sinne. Die Planeten und der Mond werden mit schnellen Kameras gefilmt. Diese Filme werden dann in Einzelbilder zerlegt. Die besten Bilder aus diesem Film werden zu einem Summenbild addiert und dieses dann nachbearbeitet (nachgeschärft). Dabei wird nach folgendem Schema vorgegangen:

  • Teleskop mit Kamera auf den Planeten oder Mond ausrichten.
  • Die Objekte dann filmen, hierbei auch die Bewegung und die Eigenrotation der Beobachtungsobjekte berücksichtigen.
  • Film mit einem Programm in einzelne Bilder zerlegen und aus der Gesamtsumme die besten Bilder mit Hilfe eines entsprechenden Programmes aufaddieren.
  • Das Summenbild dann entsprechend zu einem endgültigen Bild verarbeiten, z.B. durch nachschärfen und nachfärben.

Neben der Planeten- und Mondfotografie können entsprechend auch die Zwergplaneten und Kleinkörper (Kleinplaneten, Meteoroide, Kometen) des Sonnensystems fotografiert werden.

Deep Sky

Bei der Deep-Sky-Fotografie geht es darum ferne Galaxien, Galaxienhaufen, Nebelgebiete, Supernovae und andere Objekte weit außerhalb des Sonnensystems zu fotografieren. Dazu  werden an einem Teleskop spezielle gekühlte Kameras angesetzt, um einheitliche Bildergebnisse zu bekommen. Hierzu werden teilweise Belichtungszeiten von bis zu 12 Minuten je Bild durchgeführt. Insgesamt wird so eine Serie von Bildern mit einer Gesamtbelichtungszeit von um etwa 3 bis 6 Stunden erstellt. Die Bilder werden mit Hilfe von entsprechenden Programmen addiert und weiter bearbeitet, bis ein gutes Ergebnis vorliegt. Es gibt auch andere Methoden, welche mit kürzeren Belichtungszeiten auskommen. Diese Methoden sind jedoch von besonderer Art und erfordern daher  sehr viele Vorkenntnisse. Nachfolgend noch einmal die Vorgehensweise bei der Deep-Sky-Fotografie:

  • Teleskop mit Kamera auf ein Objekt ausrichten.
  • Die Nachführung der Montierung mit einer Kamera und einem Hilfsprogramm  auf einen Stern ausrichten und einschalten.
  • Die Hauptkamera mit Aufnahmeserien starten, Belichtungszeiten und Bilderanzahl je nach Beobachtungsobjekt.
  • Bilder anschließend mit Hilfe von entsprechenden Programmen zu einander ausrichten, übereinanderlegen und ein Summenbild erzeugen.
  • Das so erstellte Gesamtbild nach bearbeiten (Strukturen herausarbeiten, Farben anpassen, Fehlfarben rausrechnen, usw)

Zusammenfassung

Die Astrofotografie ist sehr aufwendig und zeitintensiv und daher nicht in Kürze zu erklären. Es braucht Erfahrung und Geduld. Technisch ist einiges an Ausrüstung erforderlich. So muss bei langen Belichtungszeiten die Erdrotation und die daraus resultierende Drehung des Sternenhimmels ausgeglichen werden. Zum nachführen am Beobachtungsobjekt  sind auch Kenntnisse über den Nachthimmels und der Positionen der zu fotografierenden Objekte erforderlich. Relativ  einfach sind da Bilder von der Galaxis (Milchstraße) zu erstellen, welche  schon mit einer kleineren  Fotoausrüstung abgebildet werden kann.

Für die Astrofotografie wird benötigt:

  • Eine geeignete Kamera, an der die erforderlichen Einstellungen vorgenommen werden können.
  • Ein stabiles Stativ.
  • Eine geeignete Nachführeinheit, die die Kamera auf die Beobachtungsobjekte ausrichtet und die Erdrotation ausgleicht.
  • Programme für den Nachthimmel, Sternkartenprogramme, etc.
  • Programme für die Kamerasteuerung.
  • Programme für die Bildbearbeitung.