Rund 1200 Interessierte besuchten bei strahlend sonnigem Wetter am 09. Juni 2023 von 17:00 bis 22:00 Uhr die zweite Lange Nacht der Wissenschaft im Botanischen Garten der maritimem, modernen und innovativen Wissenschaftsstadt Wilhelmshaven. Federführend organisiert wurde diese Veranstaltung von der Nordwestdeutschen Universitätsgesellschaft (NWDUG).
Insgesamt elf wissenschaftliche Institutionen und Vereinigungen aus der Region Weser-Ems gaben einen Einblick in aktuelle Entwicklung und Pflege ihrer Forschungsgebiete. Hierbei wurden auch die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert. Es gab viele Möglichkeiten zum Anschauen und Mitmachen. Damit konnten sich die Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild von den modernen und vielseitigen Forschungsmethoden machen.
Der Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Herr Prof. Dr. Schachtner, eröffnete zusammen mit Bürgermeisterin Gesche Marxfeld die zweite Lange Nacht der Wissenschaft. An einer zentralen Sitzecke fanden während der Veranstaltung in Abstand von 20 Minuten interessante Fachvorträge und Präsentationen von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Bei tiefer gehendem Interesse konnten sich die Besucherinnen und Besuchern an den jeweiligen Ständen weiter informieren. Der Astronomische Verein Wilhelmshaven-Friesland präsentierte einen Vortrag über unser Universum. In rund zehn Minuten ging es von der Erde bis an die Grenzen des Universums. Dabei wurde auch auf Themen wie Unidentifizierte Luftraumphänomene (UAP) eingegangen, welche mittlerweile von der Wissenschaft ernst genommen werden. Des Weiteren wurde auch das im letzten Jahr gegründete Astronomie Netzwerk Weser-Ems vorgestellt, welches ein Verbund aus drei Hochschulen und sieben astronomischen Vereinigungen ist.
Streng genommen ist die Aufzählung von elf Institutionen und Vereinigungen bei der Langen Nacht der Wissenschaft in Wilhelmshaven nicht ganz korrekt. Als gleichberechtigter Partner neben dem Astronomischen Verein Wilhelmshaven-Friesland e.V. nahm auch der Astronomie Club Ostfriesland e.V. aktiv teil und sorgte mit einem großen mobilen Teleskop auf einem Anhänger für eines der Highlights bei dieser Veranstaltung. Beide Vereinigungen repräsentierten auch das Astronomie Netzwerk Weser-Ems bei der Langen Nacht der Wissenschaft und konnten damit umfassend über die Aktivitäten im Bereich der Astronomie in unserer Region berichten.
Die vernetzten astronomischen Vereinigungen stellten bei der zweiten Langen Nacht der Wissenschaft die ganze Bandbreite der Astronomie und Astrophysik in Theorie und Praxis vor. Durch mobile Teleskope konnten Sonnenbeobachtungen durchgeführt werden. Mit Hilfe von verschiedenen Filtern konnten den Besucherinnen und Besuchern Sonnenflecken und sehr gut ausgebildete Sonnenprotuberanzen gezeigt werden. Unsere mobilen Teleskope wurden hoch frequentiert besucht. Am Abend war die Venus am Himmel zu sehen und mit den Teleskopen konnte die Phasengestalt der Venus beobachtet und gezeigt werden. Unsere Astronominnen und Astronomen standen überdies Rede und Antwort zu allen Gebieten der Astronomie in Theorie und Praxis. Ein großes Interesse für Astronomie war deutlich erkennbar. In den annähernd unendlichen Weiten des Weltalls gibt es viel zu entdecken und die aktuellen Entwicklungen in der Raumfahrt machen Interesse auf mehr.
Wir wiesen auch auf unsere umfangreichen Veranstaltungen hin. Neben Kursen, Vorträgen und Teleskoptreffen gibt es aufgrund des Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum verschiedene Veranstaltungen in der Region Weser-Ems. So findet vom 03. bis 21. August 2023 in der Lamberti Kirche in Oldenburg die Veranstaltung Mars trifft Stadt statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird an verschiedenen Terminen der Mars in seiner wissenschaftlichen, philosophischen, religiösen und sonstigen Bedeutung umfassend dargestellt. Des Weiteren findet vom 23. bis 27. August 2023 auf dem Schlossplatz in Oldenburg die Veranstaltung „Universe on Tour“ statt. Zentrales Element wird ein mobiles Planetarium sein. Das Astronomie Netzwerk Weser-Ems wird ebenfalls an beiden Veranstaltungen beteiligt sein.
Passend zum Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum war auch unser Beitrag zur Schnitzeljagd mit der Frage (Olbers Paradoxon): „Warum ist es aus kosmologischer Sicht nachts dunkel?“ Weil die Sonne nachts nicht scheint, wäre nicht die richtige Antwort gewesen. Tatsächlich ist das sichtbare Universum räumlich und zeitlich begrenzt. Aus diesem Grunde kann es auch nur eine endliche Anzahl an Sternen geben. Nicht jeder Blick an den Nachthimmel fällt daher auf einen Stern und zwischen den Sternen ist es daher dunkel. Bei einem unendlichen sichtbaren Universum mit einer unendlichen Anzahl von Sternen würde jeder Blick an den Nachthimmel auf einen Stern fallen und dieser wäre dann taghell.
Die zweite Lange Nacht der Wissenschaft war ebenso wie die erste ein voller Erfolg. Es dürfte gelungen sein unseren Besucherinnen und Besuchern Wissenschaft und aktuelle Forschung näher zu bringen. Wir von den astronomischen Vereinigungen im Rahmen des Astronomie Netzwerks Weser-Ems verstehen uns als integraler Bestandteil der Wissenschaftsfamilie, die uns sehr unterstützt haben. Unseren Kolleginnen und Kollegen vom Astronomie Club Ostfriesland und von der Nordwestdeutschen Universitätsgesellschaft möchten wir sehr für ihre Unterstützung danken. In einer Nachbesprechung wollen wir nun klären, ob die Lange Nacht der Wissenschaft jährlich oder in größeren Abständen stattfinden soll. Jedenfalls geht das „Abenteuer Wissenschaft“ weiter und wird uns durch modernste Forschung neue wissenschaftliche Erkenntnisse bringen, welche wir immer wieder gerne durch ein vielfaches Angebot an Veranstaltungen an die Gesellschaft weitergeben.